Gedanken über die Malerei

Mein gestalterisches Handeln konzentriert sich auf die Setzung von Form und Farbe. Bestimmte wiederholende und akribische Vorgehensweisen sind dabei wesentlicher Bestandteil. Alle festen Körper sind potenzielle Träger meiner Malerei.

Die Entscheidung, was auf der Malfläche geschieht, wird in der Gegenwärtigkeit der künstlerischen Tätigkeit getroffen. Dabei vertraue ich voll auf die Möglichkeiten der Farbe.
Geometrische Geradlinigkeit verbindet sich in meiner Arbeit mit Natürlichkeit. Die senkrechten Anordnungen meiner Farbflächen gibt den Bildern einen Rhythmus, eine gewisse Ordnung.
Mit einem dynamischen, lebendigen Prozess des Farbauftrages setze ich die Natur mit ihren organischen Formen den gesetzten akkuraten Strukturen entgegen.

Genauigkeit trifft Leichtigkeit im nicht immer kontrollierbaren Malprozess. Feine überlagernde Farbflächen verweben sich mit akribischen Strukturen ineinander und lassen neue Welten entstehen. Einzigartige Muster beginnen zu wachsen und erobern die Malfläche. Lebendigkeit dringt ein.

Wie die Kunst in das Leben von Susann Hierlinger kam

Susann Hierlinger (*1992) arbeitet im Bereich Malerei und Installation. Serielle Strukturen und wiederholende Methoden sind grundlegende Aspekte ihrer Arbeit. Schon früh begeisterte sie sich für Kunst. Das Abitur mit Leistungskurs Kunst machte sie 2012 am Albert-Einstein-Gymnasium in Böblingen.

Nach dem Abitur begann sie ihr Studium an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken. Sie studierte Freie Kunst mit dem Schwerpunkt konzeptuelle Malerei bei Prof. Katharina Hinsberg. 2017 schloss sie mit dem „Bachelor of Arts“ das Studium ab.

Danach zog sie weiter nach Bonn, wo sie an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ihr Studium in Kunsttherapie begann. Mit dem „Master of Arts“ schloss sie 2019 das Studium ab.

Anschließend arbeitete sie sowohl in kunstpädagogischen als auch kunsttherapeutischen Settings. Ihre Arbeit stellte sie unter anderem in Saarbrücken, Bonn, Berlin, Homburg und Enschede aus. Darüber hinaus wirkte sie an verschiedenen Projekten und Ausstellungen mit. So führte sie 2018 ein kunstpädagogisches Projekt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hessen und 2019 ein Seminar mit autistischen und mutistischen Kindern an einer Schule in Nordrhein-Westfalen durch.

Seit 2020 arbeitet sie auf dem Amt für Kultur in Böblingen und leitet den Fachbereich Kunst an der Musik-und Kunstschule. 2022 machte sie eine Ausbildung zur Leitung eines Malortes bei Arno Stern.

Heute lebt und arbeitet sie im Kreis Böblingen. Für 2023 plant sie ihr eigenes Atelier sowie einen der ersten Malorte in der Region. Hier möchte sie ihre Kreativität und die große Freude an der künstlerischen Tätigkeit einbringen.